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Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) | 08.09.2011

UKGM: NotRuf 113 sagt Dialog ab – Bedauern im Universitätsklinikum – Chance für Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region vertan

Mit „großem Bedauern“ hat man heute Nachmittag im Universitätsklinikum Marburg die Absage der Ärztegruppe „NotRuf 113“ aufgenommen, das für heute Abend geplante erste gemeinsame Gespräch mit der neuen Geschäftsführung kurzfristig abzusagen und nicht in einen konstruktiven Dialog zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region einzusteigen. Die seit 1. Mai 2011 neue Vorsitzende der UKGM-Geschäftsführung, Dr. Irmgard Stippler, hatte die Initiative ergriffen und war auf „NotRuf 113“ zugegangen.

Das UKGM bemüht sich seit vielen Monaten, in Marburg den Dialog mit den niedergelassenen Ärzten und der Politik zur Patientenversorgung in der Region auszubauen. So habe man am „Runden Tisch“ des Landrats teilgenommen und das Gespräch mit verschiedenen Gruppen der niedergelassenen Ärzte, zum Beispiel den Vereinigungen HIM und PRIMA, vertieft.

Dr. Stippler: „Unser Anliegen für den Dialog mit den Niedergelassenen in Marburg und im Landkreis lässt sich in drei Punkten zusammen fassen. Erstens. Es geht uns um eine gute Versorgung der Patienten in Marburg-Biedenkopf und Mittelhessen. Zweitens. Es geht uns um vertrauensvolle und konstruktive Wege im Umgang mit Patientenbehandlungen und –beschwerden. Patientenbeschwerden gehören nicht als erstes in die Presse. Drittens. Es geht uns um einen offenen, fairen, transparenten und vertrauensvollen Dialog als Chance zur Entwicklung und Verbesserung der Versorgung.“

Das Universitätsklinikum wollte ursprünglich heute Abend mit der Ärztegruppe NotRuf 113 den Gesprächsfaden erneut aufnehmen, sich über die Patientenversorgung in der Region austauschen und auch über die Unterlassungsverpflichtungserklärungen vom Dezember 2010 und den Umgang damit sprechen. Dazu waren beide Seiten seit Juni im Austausch und konkret für heute Abend verabredet.

Dr. Irmgard Stippler: „Wenn es konkrete Patientenbeschwerden gibt, so sollte man darüber nicht öffentlich, sondern im vertrauensvollen Gespräch zwischen niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten sprechen. Das gebietet alleine schon die ärztliche Schweigepflicht und der Schutz der Privatsphäre unserer Patienten. Darüber wollten wir mit NotRuf 113 sprechen und erneut ein konstruktives Verfahren anbieten, wie wir an diesem Punkt zu einer Übereinkunft im Umgang miteinander kommen.“
 
NotRuf 113 hat allerdings leider am gestrigen Tag ein Ultimatum gestellt und gefordert, dass UKGM die Unterlassungsverpflichtungserklärungen zu drei einzelnen, nicht belegten Pauschal- und Falschaussagen, die in der WDR-Sendung „Monitor“ und der ZDF-Dokumentation "Der Patient als Ware" von Frau Dr. Kretschmann, Frau Dr. Deuker und Dr. Trauth gemacht worden waren, noch vor dem Gespräch zurücknimmt.

Die Grenze der Dialogbereitschaft ist, so die Vorsitzende der Geschäftsführung, dort erreicht, wo durch pauschale und falsche Behauptungen die medizinische Versorgung oder die Hygienemaßnahmen im UKGM diskreditiert oder in Frage gestellt werden.
 
„Wir sind für Kritik offen, aber wir müssen die Chance haben, damit konstruktiv umzugehen. Wir haben nichts dagegen, dass unser Handeln unter die Lupe genommen und konkreten Beschwerden nachgegangen wird. Wir wehren uns aber gegen pauschale und falsche Behauptungen von Einzelnen nach dem Motto: ‚Die Privatisierung eines Universitätsklinikums führt zwangsläufig zu einer schlechteren Patientenbehandlung’. Wenn nicht belegbare, konkrete Pauschal- und Falschaussagen in die Welt gesetzt und diese über lange Zeit immer wiederholt werden, wir zudem nicht die Chance bekommen, zu Sachverhalten umfassend Stellung zu nehmen, dann können wir das so nicht stehen lassen. Der Respekt vor der Leistung unserer Mitarbeiter und der Informationsanspruch unserer Patienten und der Eigentümer des Universitätsklinikums verlangt es, dass öffentliche Aussagen soweit konkretisiert werden, dass wir dazu in fairer Weise Stellung beziehen können und falsche Aussagen unterbleiben“, so Dr. Stippler.

Die Vorsitzende der Geschäftsführung teilte mit, dass die drei Unterlassungsverpflichtungserklärungen gegen jeweils eine konkrete Aussage von Dr. Ulrike Kretschmann, Dr. Susanne Deuker und Dr. Hermann Trauth ruhen und die Anwälte des UKGM keine weiteren Maßnahmen eingeleitet haben. „Damit haben wir ernsthafte erste Schritte für einen konstruktiven Dialog im Sinne unserer Patienten und der Gesundheitsversorgung in der Region gemacht. Einem Neuanfang zwischen NotRuf 113 und UKGM steht nichts im Wege. Die kurzfristige Absage des Dialogs ist sehr bedauerlich.“


Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Pressestelle Rudolf-Buchheim-Straße 8 D-35392 Gießen

Frank Steibli
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